Sicher kennst auch Du Zeiten im Leben, in denen nicht alles so rund läuft. Vielleicht begegnet dir immer wieder ein bestimmter Typ Mensch, wo du dich unsicher, unwohl oder gar ängstlich fühlst. Vielleicht kreisen deine Gedanken auch immer wieder um ein bestimmtes Thema. Das ist halt manchmal so, Du hattest vielleicht gerade besonders viel Stress und das Wetter ist sowieso schlecht…Spätestens wenn Du das Gefühl hast, das Deine Stimmung dauerhaft im Keller ist, Ängste dazukommen und dein Alltagsgeschehen davon beeinträchtigt wird, solltest Du nach Lösungen suchen. Dabei geht es um die vielen kleinen diffusen Befindlichkeiten, die Dich dennoch ganz schön auszubremsen scheinen.

EMDR – was ist das überhaupt?

EMDR bedeutet ausgesprochen: Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was wiederum soviel heißt wie: Desensibilisierung und Neubearbeitung/ Aufarbeitung mit Augenbewegungen. Entwickelt wurde die Methode von der Amerikanerin Francine Shapiro Ende der 80er Jahre und findet im ursprünglichen und psychologischen Sinne vor allem in der Traumatherapie ihre Anwendung. Es ist die besterprobteste Methode in der Traumatherapie. EMDR ist eine Prozeßorientierte Methode, die integrativ wirkt, d.h. sie hat Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Wenn eine Methode bei schweren traumatischen Störungen so gute Ergebnisse erzielt, muss sie dann nicht bei einfacheren Themen und alltäglichen Problemen um so besser wirken? Ein klares JA. Längst hat EMDR auch im Bereich von Coaching Einzug gehalten und es gibt viele Abwandlungen, wie z.B. „Wing Wave“, die auf diesen Zug aufspringen.

Wie funktioniert es?

Francine Shapiro hat die Methode eher zufällig entdeckt, bei einem Waldspaziergang. Damals war sie selbst schwer krank und ihre Gedanken kreisten immer wieder um das Thema. Was fand sie heraus? Sie bemerkte, das negative Gedankenmuster verschwinden/abnehmen, wenn man sich darauf konzentriert und gleichzeitig die Augen bewegt. Aber der Reihe nach:
Du kannst Dir vielleicht folgendes vorstellen: Wenn Du etwas Unschönes erlebst, reagiert Deine rechte Gehirnhälfte als Sitz Deiner Emotionen mit entsprechenden Gefühlen darauf. Die linke Gehirnhälfte ist für die Verarbeitung des Erlebnisses zuständig, so das ein harmonischer Ausgleich stattfinden kann. Nach einem Schock oder traumatischen Erlebnis (und das kann sehr individuell sein, da reicht eine Zurückweisung, ein Auslachen…) hat die linke Gehirnhälfte keinen Zugriff mehr auf die rechte und der Schock wird abgespeichert in deinem System. Das heisst, es ist wichtig, wieder die Emotion von dem Ereignis zu entkoppeln. Das ist natürlich eine sehr vereinfachte Darstellung und soll Deinem Verständnis dienen.

EMDR im Coaching – Wie läuft es ab?

Du verarbeitest nun vorrangig in der Nacht, in der sogenannten REM Phase solche Erlebnisse. Dabei bewegen sich Deine Augen ganz von allein sehr schnell hin und her. Beim EMDR wird die REM Phase im Wachzustand simuliert. Damit so der normale Ausgleich/das Synchronisieren der beiden Gehirnhälften wieder stattfinden kann. Dabei musst Du bestimmte Ereignisse nicht noch einmal durchleben, ja nicht mal kennen, es reicht das Gefühl und ein entsprechendes Bild dazu. Stell Dir eine Zugfahrt vor, Du fährst an bestimmten Situationen vorbei und schaust sie Dir an, aber Du steigst nicht aus und gehst nicht rein in die Situation. Du fährst weiter, die Landschaft wechselt, die Bilder verändern sich…
Im Ergebnis hast Du zu den entsprechenden Situationen einfach ein neutrales Gefühl. Du kannst Dich daran erinnern aber sie machen nichts mehr mit dir. Dadurch wirst du frei und emotional immer unabhängiger. Für meinen eigenen Weg war es eine DER Schlüsselmethoden.

Wie kann EMDR für Dich hilfreich sein?

Im Traumasensiblen Coaching arbeite ich sehr gern mit dieser Methode. Oft wissen wir gar nicht, woher ein geringer Selbstwert, Unruhe, Ängste, Harmoniesucht, Konzentrationsstörungen, Unsicherheiten (z.B. bei Auftritten oder im Umgang mit Menschen), depressive Verstimmungen oder Schlafstörungen kommen. Und mit EMDR müssen wir das auch nicht unbedingt wissen, es funktioniert dennoch. Es ist als ob der Schock und die daran haftenden Emotionen einfach neutralisiert werden.
Manchmal will man schon lange ein Ziel erreichen und müht sich ab und aus irgendeinem Grund will es einfach nicht gelingen. (Auch im Trainingsbereich für Sportler kann der Einsatz von EMDR sehr hilfreich sein.)

Wenn Du wissen willst, ob das auch eine gute Möglichkeit für Dich sein könnte, dann sprich mich gern an!
EMDR macht nichts ungeschehen und ist keine Hypnose. Der Vorteil ist einfach, das Dich die Themen nicht mehr belasten und Du wieder einen wertfreien Blick auf die Dinge bekommst! Damit machst du automatisch immer mehr den Weg frei zu deinem authentischen Selbst.